GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG VON FRAKTION UND PARTEI DER CDU ESCHBORN
Eschborner Fraktionen machen Frankfurter Lobbyarbeit

CDU Eschborn kritisiert das Votum von SPD & Co. gegen die Resolution zum neuen
Frankfurter Stadtteil

„Es ist Aufgabe der Eschborner Stadtverordneten, Politik für Eschborn und nicht für Frankfurt zu
machen“, stellt der CDU-Fraktionsvorsitzende Markus Depping anlässlich der jüngsten
Stadtverordnetenversammlung vom 14. Dezember klar. SPD, GRÜNE, FWE und LINKE sorgten mit
ihren Stimmen dafür, dass eine Resolution verhindert wurde, wonach sich die Stadt Eschborn klar
gegen den geplanten neuen Frankfurter Stadtteil westlich der Autobahn A5 ausgesprochen hätte.

„Die Frankfurter wollen vor unserer Haustür ein Stadtteil für bis zu 30.000 Menschen bauen, was
unweigerlich zu weiteren Verkehrsproblemen in Eschborn führen wird“, kritisiert Depping die
Frankfurter Pläne. „Frankfurtern wie Eschbornern wird ein gerne genutztes Naherholungsgebiet
weggenommen. Und obendrein ragt die geplante Bebauung so nah an Eschborner, Oberurseler und
Steinbacher Gemarkung heran, dass Eingemeindungsdebatten wieder neuen Nährboden finden
werden.“

Markus Depping: „An dem Punkt muss jeder vernünftige Eschborner Kommunalpolitiker sagen: ‚Halt,
das geht zu weit!‘ Wir sind als Eschborner Stadtverordnete dafür gewählt, im Eschborner Interesse zu
handeln. SPD & Co. haben leider in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung gezeigt, dass sie im
Stadtparlament lieber den verlängerten Arm Frankfurts spielen möchten. Das ist unverantwortlich!“
Die CDU Eschborn lässt auch nicht die Ausrede gelten, man wolle erst einmal abwarten, was
Frankfurt überhaupt wolle.

Der CDU-Parteivorsitzende Roland Abt dazu: „Wir wissen ziemlich genau,
was Frankfurt möchte: Es finden seit Wochen Diskussionen statt, die Zeitungen berichten fast täglich
über den neuen Frankfurter Stadtteil. Es gibt Äußerungen des Frankfurter Planungsdezernenten, aller
Frankfurter Fraktionen, von Befürwortern wie Kritikern. Es gibt ausführliche Beschlussvorlagen aus
Frankfurt, die öffentlich im Internet seit Tagen einsehbar sind. Niemand kann sagen, dass die
Frankfurter Position unklar ist. Obendrein ist es Oberursel und Steinbach schon vor Wochen
gelungen, eine Resolution zu verabschieden. Den Kollegen lagen nicht mehr Informationen vor als
uns heute vorliegen, im Gegenteil.“

Roland Abt ruft abschließend SPD, GRÜNE, FWE und LINKE dazu auf, die Weihnachtszeit und die Tage
„zwischen den Jahren“ zur Besinnung zu nutzen und ihre bisherige Position zu überdenken: „Wenn
wir Einfluss auf das geplante Baugebiet nehmen wollen, dann muss Eschborn schnell handlungsfähig
werden. Schon jetzt wird in der öffentlichen Wahrnehmung und seitens Frankfurts lediglich über die
Belastungen von Oberursel und Steinbach gesprochen, Eschborn ist außen vor. Das muss sich im
neuen Jahr ändern. Wir hoffen, dass dies auch die anderen Fraktionen endlich erkennen, bevor der
Zug sprichwörtlich abgefahren ist.“

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OBG fordert: Frankfurter Erweiterungspläne nicht durch Mitwirkung unterstützen

Oberursel (14.12.2017). – Die Oberurseler Bürgergemeinschaft (OBG) ist entschieden gegen eine Mitwirkung der Stadt Oberursel an den Erweiterungsplänen der benachbarten Großstadt. Sie hat deshalb im Stadtparlament beantragt, den Magistrat zu beauftragen, gegenüber der Stadt Frankfurt und Oberbürgermeister Peter Feldmann klarzumachen, dass eine Beteiligung der Stadt Oberursel an einer zu gründenden Entwicklungsgesellschaft für einen neuen Frankfurter Stadtteil jenseits der A5 in Richtung Oberursel und Steinbach nicht infrage kommt. Die Planungsaktivitäten für eine Südumfahrung sollen so lange zurückgestellt werden, bis Klarheit herrsche, wo und in welchem Ausmaß die weitere Bebauung Frankfurts tatsächlich erfolgen soll, heißt es in dem Antrag.

Laut Presseberichten schwebe dem Frankfurter Oberbürgermeister für die städtebauliche Entwicklung der Großstadt eine Entwicklungsgesellschaft mit Beteiligung der Anrainerkommunen vor, stellt die OBG fest. Die Städte Frankfurt und Oberursel hätten eine grundlegend unterschiedliche Haltung bezüglich des neuen Stadtteils an der nordwestlichen Ostgrenze. Frankfurts Planungsdezernent Mike Josef habe in der Bauausschusssitzung am 23. August in Oberursel allerdings deutlich gemacht, dass nicht mehr über das „ob“, sondern nur noch über das „wie“ zu sprechen sei. Es sei nicht davon auszugehen, so die OBG, dass durch eine Beteiligung an einer Entwicklungsgesellschaft für Oberursel mehr als ein „Platz am Katzentisch“ herauskommen würde.

Die Zustimmung zur Beteiligung an einer Entwicklungsgesellschaft würde nach Ansicht der OBG einem Freibrief Oberursels für jegliche Frankfurter Erweiterungspläne in Richtung Oberursel gleichkommen, denn die Planer könnten ja jederzeit auf die Mitwirkung der Nachbarstadt hinweisen, die in Wirklichkeit nur eine von vielen Stimmen in einem nichtöffentlichen Gremium einer von Frankfurt beherrschten Gesellschaft haben würde.

Die Südumfahrung sei seit Jahrzehnten zur Entlastung der südlichen Stadtteile von Oberursel geplant. Nun schiene sie eine Haupterschließungsstraße für den neuen Frankfurter Stadtteil werden zu sollen. Welche Auswirkungen dies auf den innerstädtischen Verkehr in Weißkirchen und Stierstadt haben werde, müsse erst geklärt werden. Der Bau einer Ortsumfahrung, die mehr Verkehr und Lärm bringe als entlaste, wäre nicht im Sinne Oberursels und ihrer Menschen, meint die OBG.

    Andreas Bernhardt
 
Fraktionsgeschäftsführer der
Oberurseler Bürgergemeinschaft (OBG)

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Frankfurt. Die Stimme des Planungsdezernenten Mike Josef überschlug sich fast vor Eifer (und Wachstumsbesoffenheit), als er gestern im Stadtparlament für einen neuen Stadtteil zwischen Frankfurt und Steinbach warb.

Man wolle auf keinen Fall  die Entscheidung für oder gegen den Bau vorwegnehmen, darauf besteht die Römer-Koalition, erteilte aber den Auftrag zu untersuchen, was westlich von Praunheim und der Nordweststadt alles möglich ist.

https://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Erster-Schritt-zum-neuen-Frankfurter-Stadtteil;art675,2854131

 

Begriffsklärungen

SEM

Jutta Ditfurth (Ökolinx) bezichtigte die Koalition der „Wachstumsbesoffenheit“,

Patrick Schenk (BFF) zweifelte am Vorgehen: „Sie haben doch schon alles fertig geplant.“

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Alle Fehler noch einmal machen

Frankfurt steuert mit dem geplanten neuen Stadtteil an der Autobahn A5 auf ein Desaster zu – dabei gäbe es kluge Alternativen.

Weiter lesen:

https://plus.faz.net/feuilleton/2017-12-13/70b96bf0a1b4e8e3221995b2d7b22f10/?GEPC=s9

Das Lernen aus der Geschichte war dem Menschen noch nie mit in die Wiege gelegt.

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Seitdem Hansen und Dimroth an den Feldrand gezogen sind, hieß es stets, über den Acker vor der Tür ströme die kalte Luft aus dem Taunus in die Stadt. Nun soll der Acker bebaut werden. „Man kommt sich veralbert vor“, sagt Hansen. „Der Wind hat sich doch nicht gedreht. Wir leben weiterhin in der Westwindzone.“

Ein Bericht aus der FAZ vom 4.12.2017

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Kommt nur alle her – Wir haben frische Neubaugebiete für euch.

FR: Bankenaufsicht kommt nicht nach Frankfurt

Will man seine neuen, unwirtlichen Baugebiete auffüllen und Rechtfertigung für weiteren vernichtenden Landfraß und Expansion schaffen  ?

Und warum muss man sich dann wundern, wenn durch allerlei Zuzugs- und Wachstumswahn die Mieten immer weiter steigen ?

An die Mär von der samariterlichen Schaffung bezahlbaren Wohnraums glaubt schon lange keiner mehr. All diese Zuzügler – um die man sich redlich bemüht – sind ganz sicher nicht die sozialschwache Zielgruppe, um die es doch angeblich gehen soll. Für wie naiv haltet ihr uns ?

Und die wenigen Sozialwohnungen sind nach 10 Jahren auch keine mehr, und finden zu Normalpreisen in den Markt. Neue Baugebiete müssen dann her. Cui bono, muss man sich fragen. Wer verdient hier ?

Die gute Nachricht: Frankfurt wird nicht neuer Sitz der aus London abziehenden Bankenaufsichtsbehörde EBA – die Entscheidung fiel für Paris. Es tut mit leid für Paris, denn auch hier hat man bereits schon stark manifestierte Probleme mit sozialen Brennpunkten in den Retortenstädten. Ist vorprogrammierter Krawall eigentlich von höherer Stelle als Destablisierung der Gesellschaft geplant? Aus der Vergangenheit Lehren zu ziehen scheint man ja nicht zu wollen.

Und bei der Neuvergabe des Sitzes der Arzneimittelbehörde EMA ist zuvor Bonn leer ausgegangen. Zugunsten Amsterdam. Auch Frankfurt hatte sich hier natürlich ebenfalls beworben – und ging glücklicherweise leer aus.

Ja bekommt ihr denn niemals genug Zuzug ?

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Wir möchten Euch davon in Kenntnis setzen, dass wir alles demokratisch in unserer Macht stehende unternehmen werden, damit das geplante Bauvorhaben der Stadt Frankfurt nicht in die Tat umgesetzt wird.

Aus diesem Grund haben sich ein Großteil aller Bürgerinitiativen aus Frankfurt, Steinbach und Oberursel, die sich mit diesem Thema beschäftigen zu einem Aktionsbündnis vereint, und wir werden mit dieser vereinten Kraft dieses und jedes weitere Vorhaben, das wertvolle Umwelt zerstört, versuchen zu stoppen.

Dies ist ein Versprechen, dass wir Euch hiermit als Bürger dieser Stadt geben. Mehr dazu in Kürze. Bitte helft mit, dass wir gemeinsam dieses Ziel erreichen. Es ist unser aller Planet. Klimaschutz beginnt schon vor der Haustüre.

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Die Entscheidung zur SEM Voruntersuchung fällt. Oder fällt nicht ? Es liegt an unseren gewählten Volksvertretern, dieses Orakel noch zum Guten zu wenden.

14.12.2017, 16:00 Uhr, Stadtverordnetenversammlung, Rathaus Römer, Plenarsaal, zur Tagesordnung, Termin in Kalender übernehmen (ICS-Datei)

  1. TOP  Frankfurt-Nordwest (Gemarkung Niederursel und Praunheim)

Vorbereitende Untersuchungen für eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme
gemäß § 165 (4) BauGB

 

Vortrag des Magistrats vom 08.09.2017, M 176

hierzu:   Antrag der BFF vom 28.11.2017, NR 461

hierzu:   Gemeinsamer Antrag der CDU, der SPD und der GRÜNEN vom 04.12.2017, NR 463

hierzu:   Antrag der FRANKFURTER vom 05.12.2017, NR 464

hierzu:   Anregung des OBR 8 vom 02.11.2017, OA 195

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Auf Facebook veröffentlichen wir eine Serie der Redebeiträge von der gestrigen Sitzung des Planungsausschuss der Stadt Frankfurt.

1. Rolf:

https://www.facebook.com/HeimatbodenFrankfurt/?hc_ref=ARQ6mfGOW3P7kXA5VlMLq5Yn_4q2TdyR7QN4LyP3GGwe7nWO0f_O5aq-xREBWV-oSK0&fref=nf

Weitere folgen, sobald diese überarbeitet wurden, direkt auf Facebook.

PS: Für alle ohne Facebook Account: Ich kennt ja unsere Liste aktueller FB-Posts oben im Menü unter „Aktuell“

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Die Bundesregierung widerspricht ihrer „Nachhaltigkeitsstrategie“ , den Flächenverbrauch bis 2030 auf 30 Hektar pro Tag zu bremsen, ist nach Schätzungen des BBSR kaum erreichbar, der Widerstand der ökologischen Bewegung und nicht zuletzt auch der „Grünen“ als Partei gegen den weiteren Flächenverbrauch wird von zwei inneren Konflikten behindert:  Willkommenskultur und Energiewende.

Wie häufig: wieder ein lesenswerter Artikel der Wirtschaftswoche.

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An die Stadtverordneten der Stadt Frankfurt

Bethmannstraße 3

60311 Frankfurt

 

Sehr geehrte Damen und Herren Stadtverordnete,

Sie planen einen neuen Stadtteil aufgrund neuer Prognosen. Der Stadtteil soll ökologisch, preiswert und klimaverträglich sein. Dabei haben Sie aber nur Frankfurt im Blick. Sie gehen teilweise auf den Klimawandel ein und wollen den neuen Stadtteil entsprechend ausrichten.

Hier nun mal einige Fakten die Sie mal zum Nachdenken anregen sollen.

Der Deutsche Bauernverband beklagt die Umwidmung von Ackerland in Siedlung – und Verkehrsflächen Wegfall von 892.000 ha Ackerland im Zeitraum von 1992 – 2012.

https://www.bauernverband.de/21-flaechennutzung-und-biodiversitaet-664050

Rund 892.000 Hektar Flächenverlust zu Lasten der Landwirtschaft

Den amtlichen Liegenschaftskatastern zufolge hat die Landwirtschaftsfläche von 1992 bis 2013 um etwa 892.000 Hektar abgenommen.

Das entspricht der Landwirtschaftlichen Nutzfläche vom Saarland und Rheinland Pfalz.

Zurzeit werden täglich in Deutschland noch 68 ha (24.820 ha jährlich) Ackerland zerstört.

Der Verbrauch von Ackerflächen ist ein weltweites Phänomen.

Laut B U N D Bodenatlas werden 6.400.000 km² Landfläche von der EU außerhalb Europas derzeit genutzt.   Die EU Landfläche hat ca. 4,3 Millionen km².

Europa ist total abhängig von Landflächen außerhalb seiner Mitgliedstaaten und somit von ungehinderten Warenströmen.

Diese Zahlen machen uns klar wie sorglos mit unseren eigenen Ackerflächen, umgegangen wird.

Studie zum Flächenverbrauch weltweit.

https://www.scinexx.de/wissen-aktuell-21010-2017-01-03.html

https://www.raiffeisen.com/news/artikel/30306869 https://www.boell.de/de/2015/01/08/flaechenverbrauch-weltweit-begrenzen-bodenatlas-2015-veroeffentlicht

Und nun zum Problem Klimawandel

Im neuesten Bericht zum Klimawandel gehen US Forscher von einem Meeresspiegelanstieg bis 2100 um bis zu 2,40 Meter aus.

https://archiv.handelsblatt.com/document?id=HBON__HB+20540812&src=hitlist

Die US amerikanischen Forscher, ebenso auch andere, befürchten noch schlimmere Folgen, falls der Klimawandel nicht gestoppt werden kann.

https://www.awi.de/nc/ueber-uns/service/presse-detailansicht/presse/wie-sich-das-klima-an-kipppunkten-in-kurzer-zeit-aendert.html

Fazit:

Weltweit werden die Ackerböden immer wertvoller weil durch den Städtebau, den Meeresspiegelanstieg und durch zunehmende Trockenheit und Erosion immer mehr Böden verloren gehen. Viele Staaten sichern sich jetzt schon Landflächen außerhalb ihrer Territorien um die Nahrungsmittelversorgung ihrer Bürger zu sichern.

Sie können den neuen Stadtteil klimaoptimiert ausgestalten, aber trotzdem die Folgen des Klimawandels für uns alle nicht vermeiden. Jeder ha Ackerland der jetzt noch überbaut wird, kostet uns später Menschenleben.

Wenn Frankfurt und andere Städte mit ihrem hemmungslosen Landverbrauch so weiter machen, gefährden Sie in Zukunft unsere Lebensmittelversorgung. Damit machen Sie sich direkt oder indirekt schuldig am Tod vieler Menschen.

Sie sind mit ihren Entscheidungen direkt für kommende Lebensmittelkrisen und den sich daraus ergebenden Folgen verantwortlich. Wir brauchen Brot mehr als Beton.

Sie haben eine verantwortungsvolle Entscheidung nicht nur für Frankfurt zu treffen.

Freundliche Grüße / Karl-Josef Rühl / Heimatboden  Frankfurt

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26.11.2017 Stellungnahme von Peter Gärtner –   Mitglied der Regionalversammlung Südhessen,
Ehemaliger planungspolitischer Sprecher der Linken im Römer – zum geplanten Neubaugebiet im Nordwesten Frankfurt.

Der Magistrat der Stadt Frankfurt hat Anfang Juni 2017 beschlossen, einen neuen Stadtteil mit bis zu
12.000 Wohnungen für bis zu 30.000 Einwohner beidseits der Autobahn A5 zu entwickeln. Mit dieser
voreiligen Festlegung hat der Magistrat das mit großem Aufwand betriebene „integrierte Stadt-
entwicklungskonzept“ ad absurdum geführt und deutlich gemacht, dass die dabei betriebene Bürger-
beteiligung erneut eine Verarschung war. Mit der Magistratsvorlage M 176 vom 8.9.2017 werden die
vorbereitenden Untersuchungen für eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme beschlossen.

Im Folgenden habe ich einige Fakten zur Beurteilung dieses Planes zusammengestellt:

1.) Flächenbilanz

Die Fläche des Entwicklungsgebietes ist ca. 550 Hektar (ha) groß, von denen laut Zeitungsberichten
190 ha bebaut werden sollen. Die in der M 176 veröffentlichte Karte zeigt ein Entwicklungsgebiet, das
den gesamten Bereich nordwestlich von Heerstraße – Praunheimer Weg – Gerhart-Hauptmann-Ring –
Spielsgasse – Kreuzerhohl – Rosa-Luxemburg-Straße umfasst. Darin sind große bebaute, beplante
oder nicht bebaubare Flächen enthalten: Gewerbegebiet Praunheim, Siedlung Steinbacher Hohl und
Nordwestkrankenhaus, ein Teil der Nordweststadt, halb Niederursel, Friedhöfe, Sportflächen und die
Bach-Auen. Die derzeitige Nutzung der nicht neu bebaubaren Flächen sieht wie folgt aus:

Das eigentliche Planungsgebiet ist also viel kleiner. Es umfasst nur ca. 353 ha, von denen ca. 54 %
bebaut werden sollen. Mit seinen Zahlen erweckt der Magistrat den Eindruck, dass nur etwas mehr als
ein Drittel der Fläche bebaut werden würden. Dies ist falsch, der Anteil der bebauten Flächen wird viel
größer sein und würde einschließlich des Bestandes ca. 62 % betragen.
Auf den zu bebauenden Flächen von 190 h ergibt sich eine Siedlungsdichte von 63 Wohneinheiten
pro ha. Dies entspricht ungefähr der Vorgabe des Entwurfs des Landesentwicklungsplanes (LEP) von
60 Wohneinheiten pro ha.

2.) Versorgungstrassen

Das Gebiet ist von mehreren Hochspannungsleitungen (380 kV, 110 kV) durchzogen, die
überwiegend parallel zur Autobahn verlaufen. Im Entwurf des LEP ist vorgesehen, dass beidseitig
einer Hochspannungsleitung ein Abstand von 400 m einzuhalten ist. Damit wäre das Gebiet fast
komplett nicht bebaubar, außer wenn die Stromleitungen unter die Erde verlegt würden, was sehr
teuer ist. In ihrer Stellungnahme zum LEP lehnt daher die Stadt Frankfurt diese Abstandsregel ab.

Außerdem gibt es eine Haupt-Gasleitung und mehrere Wasserleitungen, die ebenfalls nicht
überbaubar sind. Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung fordert, dass Wohnungen nur
im Abstand von mindestens 350 Metern zu Ferngasleitungen gebaut werden dürfen.

3.) Autobahn

Der Lärm der Autobahn lässt sich wahrscheinlich durch aktiven und passiven Lärmschutz oder eine
Einhausung eindämmen. Die Abgase lassen sich aber nicht entfernen, sodass ein breiter Streifen
entlang der Autobahn nicht für Wohnungen zumutbar ist. Durch die geplante Verbreiterung der
Autobahn wird die Belastung weiter zunehmen. Derzeit sind 307 ha als mit „hoher
Luftschadstoffbelastung“ eingestuft. Gemäß § 9 Bundesfernstraßengesetz ist eine Bebauung im
Abstand von 40 m unzulässig, und bis zum Abstand von 100 m ist eine besondere Genehmigung
durch die Landesstraßenbaubehörde erforderlich.

4.) Klima-, Natur- und Landschaftsschutz

Das Gebiet ist Kaltluftentstehungsgebiet und Frischluftschneise für Frankfurt. Eine Bebauung
widerspricht dem Klimaschutzplan für Frankfurt. 431 ha sind als klimawirksame Fläche mit sehr hoher
oder hoher Bedeutung eingestuft.

Der größte Teil der Fläche ist Landschaftsschutzgebiet (366 ha).

Der größte Teil der Fläche ist Trinkwasserschutzgebiet (403 ha).

Wenn hier gebaut werden würde, dann müssten die Praunheimer Trinkwasserbrunnen komplett geschlossen werden. Die Stadt Frankfurt müsste für ihre wachsende Bevölkerung noch stärker auf Wasser aus dem Umland zurückgreifen.

  • 84 ha sind Teil des Naturparks Hochtaunus.
  • Es gibt geschützte Arten nach BNatSchG, unter anderem Feldhamster, Kreuzkröte und Steinkauz.
  • Es gibt geschützte Biotope (z.B. Feldgehölze, Baumgruppen, Streuobstwiesen).
  • Die Bachauen (Urselbach und Steinbach) sind streng geschützt.
  • Die Fläche hat hohen Erholungswert, u.a. durch Regionalpark-Routen und Fernwanderwege.
  • 53 ha sind Bodendenkmäler (Siedlungen und Gräber aus verschiedenen Zeiten)
  • 6,7 ha sind rechtsverbindliche Kompensationsflächen (Ausgleichsmaßnahmen für Naturzerstörungen an anderer Stelle).

Die Umweltprüfung mit dem Planungstool des Regionalverbandes (öffentlich von jedem nutzbar:
www.region-frankfurt.de, Menu Geoportal – WebSUP) ergibt einen Konflikt-Index von 7,8 – 8,9
(abhängig von der Begrenzung der Fläche) auf einer Skala von 0 – 10. Damit ist die Bebauung aus
umweltpolitischer Sicht nicht genehmigungsfähig.

5.) Landwirtschaft

Durch die geplante Bebauung gehen große landwirtschaftlich genutzte Flächen verloren. Mehrere
Betriebe werden ihre Existenzgrundlage verlieren, darunter mehrere Aussiedlerhöfe, die direkt in der
Planfläche liegen. Dies widerspricht dem Ziel, Nahrungsmittel möglichst in Nahversorgung bereit-
zustellen. Stattdessen werden die Transportwege immer länger. Da die Versiegelung des Bodens
landesweit immer weiter zunimmt, wird die Lebensmittelproduktion ins Ausland oder sogar in andere
Kontinente verlagert, wodurch der dortigen Bevölkerung oft die Lebensgrundlage entzogen wird.

Mein Fazit:

Die vorstehenden Fakten zeigen, dass ein neuer Stadtteil an dieser Stelle weder sinnvoll noch
wünschenswert ist. Die Nachteile für die Bevölkerung und das Klima sind enorm. Es ist fraglich, ob die
Bebauung überhaupt genehmigungsfähig ist.

Die Planung ist als Teil der Wachstumsstrategie des Magistrats der Stadt Frankfurt zu sehen, die ich
ablehne. Die Wachstumsfrage ist das Hauptthema, über das diskutiert werden muss: Soll Frankfurt,
wie von der Koalition aus CDU, SPD und Grünen gewollt, wachsen mit all den damit verbunden
Nachteilen für die Bevölkerung? In ihrer Stellungnahme zum LEP fordert die Stadt Frankfurt bis 2030
bis zu 1.500 ha zusätzliche Bauflächen in der Außenentwicklung. Dies ist das Mehrfache der jetzt
betrachteten Fläche, die nur durch Eingriffe in den Grüngürtel bereitgestellt werden könnte!

26.11.2017 Peter Gärtner
Mitglied der Regionalversammlung Südhessen
ehemaliger planungspolitischer Sprecher der Linken im Römer
Kontakt: gaertner.peter.ffm@t-online.de

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Auf der Basis lufthygienisch-meteorologischer Modelluntersuchungen entwickelte Till Behrens 1970/71 die »Stadtentwicklungskonzeption Grüngürtel mit grüner Mainquerspange, Museumsufer, Randbebauung und Verkehrsbündelung«.

Die Hessische Landesregierung zeichnete sie als »Rahmengebendes Gesamtkonzept für Frankfurt« aus.

Karten der Luftströmungen belegen die Notwendigkeit, dieses Gebiet dringend vor Bebauung zu schützen – will Frankfurt nicht den Hitzetod sterben.

 

DETAILS zum Inhalt

Auf der Basis lufthygienisch-meteorologischer Modelluntersuchungen entwickelte Till Behrens 1970/71 die »Stadtentwicklungskonzeption Grüngürtel mit grüner Mainquerspange, Museumsufer, Randbebauung und Verkehrsbündelung«. Die Hessische Landesregierung zeichnete sie als »Rahmengebendes Gesamtkonzept für Frankfurt« aus.

Engagierte Bürger brachten es bis zur Übernahme durch die Stadt. Politiker grenzten bei der Übernahme Bürger und Urheber aus und erreichten, dass derzeit weder ausreichender Urheberrechtsschutz für alternative Stadtplanungskonzepte besteht, noch Bürger solche realisieren können.

Eine sinnvolle Umsetzung scheiterte dann zum Nachteil der Bürger an Kapitalinteressen und Selbstinszenierung der Politiker. Der Band dokumentiert in Wort und Bild den Versuch von Bürgern, ihre Stadt wieder zu einer Wohnstadt zu machen.

KOMMENTAR

Der erste Eindruck und die Fülle der Informationen ist überwältigend. Es wurden viele Detailinformationen mit viel Sorgfalt recherchiert und zusammengestellt. Insbesondere die von Planungsdezernent Mike Josef (SPD) in Abrede gestellten Verläufe der Frischluft über die Felder an der A5 *) sind hier original dokumentiert und für jedermann nachlesbar :

 

Definitiv bezieht Frankfurt seine Frischluft und Kaltluft den überwiegenden Teil des Jahres aus diesem Gebiet.

Daran wird auch Städteplanung nichts ändern können. Es zu bebauen ist wäre eine der größten politischen,  ökonomischen und ökologischen Dummheiten, die begangen werden können.

Zum Inhaltsverzeichnis

https://reimer-mann-verlag.de/controller.php?cmd=detail&titelnummer=302679&verlag=3

Sofort lieferbar. Erschienen September 2016 im Gebr. Mann Verlag – Herzlichen Dank!

Der Herausgeber:
Bereits seit 1977 vergibt die Aktion Plagiarius e.V. jährlich den Negativpreis „Plagiarius“ an Hersteller und Händler besonders dreister Plagiate und Fälschungen. Der Verein prangert Einfallslosigkeit und Dreistigkeit von Nachahmern an, die Profit aus kreativen Ideen und innovativen Produkten anderer schlagen.

 

*) Aussage innerhalb der Info in der Bauausschuss Sitzung Oberursel 2017, „die Frischluft käme aus der Wetterau…“

 

Herzlichen Dank an den Gebr. Mann Verlag für die zur Verfügung Stellung von Rezessionsmaterial.

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