Überflutungen in Oberursel-Weisskirchen durch Hochwasser des Urselbach und Starkregen

"Nochmal schaffen wir das nicht"

Nun ist es wieder geschehen. Kaum 2 Jahre nach dem letzten Urselbach Hochwasser , welches etliche Anlieger mittelbar und unmittelbar bereits überrascht und heimgesucht hat, kam es noch schlimmer.

Und wir reihen uns ein mit einem weiteren Fallbeispiel, was Flächenversiegelung / Verdichtung und Klimakatastrophe gemeinsam anrichten können.

16.08.2023 , am Abend, gegen 21:30 klingelte das Telefon – der Anruf berichtete von 80cm Wasser in einem Kellerraum. Ein weiterer Anwohner der stark betroffenen Gegend um die Urselbach Brücken um Kurmainzer Str. und Bischof-Brand-Str. konnte gar mehr nicht messen: das Wasser stand bis zur Kellerdecke. Das Wasser schoss einfach vielerorts über die für solche Mengen einfach zu engen Querschnitte der Urselbach Brücken und bahnte sich den Weg durch Gärten und Hoffeinfahrten in vieler Leute Heime und Kellerräume.

Erneut schlimm erwischt hat es auch wieder die Anreiner der relativ weit vom Bachlauf oberhalb der Brücken entfernten Weisskirchner Strasse. Deren Kellerräume waren bereits beim Hochwasser 2021 stark betroffen – das übergetretene Wasser bahnte sich den Weg durch Kanal und Wiesen. „Nochmal schaffen wir sowas nicht“ , war die einhellige Meinung.

Die Warnung der bekannten NINA App erfolgte leider auch erst nachdem schon alles „gelaufen“ war, so wurde berichtet. Andere Wetter Apps blieben stumm. Lediglich einzig die App des Deutschen Wetterdienstes „WarnWetter“ vermochte das drohende Unheil wenige Stunden zuvor per Alarm zu skizzieren.

Einer der Betroffenen der Weisskirchner Strasse nahm sich die Zeit – neben den Sicherungs- und Aufräumarbeiten einen Brandbrief an die Bürgermeisterin der Stadt Oberursel Frau Antje Runge zu verfassen.

Dankenswerterweise wurde daraufhin sehr schnell reagiert und ein kurzfristiger Ortstermin zu einem ersten Gedankenaustausch einberufen. Das Treffen fand am 23.8.2023 um 17:30 in der Weisskirchner Strasse statt. Anwesend waren neben Frau Bürgermeister,  Erster Stadtrat und Stadtkämmerer Jens Uhlig, der Leiter des BSO, Herr Maag und Herr Gessner  aus dem Ressort Nachhaltigkeit, Klima-, Umweltschutz. Die Ergebnisse stellen wir zu gegebener Zeit noch protokollarisch zusammen.

Das Bild zeigt die möglichen Überflutungsgebiete im Ortsteil Weisskirchen als gelb oder stärker dann als orange gefärbte Flächen. Die kompletten Karten der Ortsteile, Ergebnissse von Analysen  und weitere Vorschläge zu Umsetzungsmaßnahmen lassen sich auf der Website der Stadt Oberursel finden (rechts am Rand). https://www.oberursel.de/de/leben-wohnen/oekologie-umwelt/klimaschutz/klimaanpassung/

1 Kommentar
  1. Karlheinz Grabmann sagte:

    Aktuelle Informationen zum Hochwasserschutz im Ortsbezirk 8 wurden von den Vertreterinnen/Vertreter der Stadtentwässerung Frankfurt am Main (SEF) zum Thema Hochwasserschutz, vor allem im Hinblick auf die Situation am Urselbach berichtet und Fragen der Anwesenden beantwortet.
    Der Saal war voll und es kam eine sehr sachliche und durch Betroffene emotionale Gesprächsrunde. Der Austausch der Informationen war sehr wertvoll und man betonte auch, daß es nur gemeinsam eine optimale Lösung geben kann.
    Eindrücke hier aus der Presse https://www.fnp.de/frankfurt/verbesserter-hochwasser-schutz-laesst-auf-sich-warten-93286343.html

    Die Menschen in den betroffenen Gebieten haben Angst, dies gilt auch für das Gebiet um die Sandelmühle. Weitere vor Ort Termine sind geplant und auch ein runder Tisch im Bereich der Sandelmühle soll Lösungen finden.

    Die Stadt Frankfurt und die Stadt Oberursel sind im stetigen Austausch, was durch die Initiative des OBR 8 geschaffen wurde. Nur gemeinsame Lösungen werden helfen die schwierigen Bedingungen fair zu lösen.

    Ein Wermutstropfen trübt alles und hat einen bitteren „Beigeschmack“ das geplante Neubaugebiet. Hier wird wieder heftig versiegelt und alle Absprachen könnten für die Tonne gewesen sein. https://www.pecan.de/projects/neumuehle-oberursel/

    Seit 2003 soll es ein Hochwasserkonzept in Frankfurt geben. An diesem Projekt sind mehrere Ämter beteiligt Umweltamt, Stadtentwässerung, Grünflächenamt, Untere Naturschutzbehörde, Feuerwehr beratend….
    Nur passiert scheint hier nichts!
    Überhaupt gibt es ein enormes Problem bei Ämterübergreifender Zusammenarbeit. Hier scheint eine Vermittlerstelle zu fehlen aus meiner Sicht. Die Ämter arbeiten oft ohne Absprachen..

    Das Kanalnetz wurde auch angesprochen. In Frankfurt werden die Kanalbehälter zweimal im Jahr gereinigt. Bei Hochwasser sind diese meisten verstopft und werden als erstens von der Feuerwehr gereinigt und oft ist das Probleme dadurch gelöst. An kritischen Stellen sollte m.E. dies öfters gemacht werden. Vorsorge ist besser als Nachsorge.
    Die Bürgerschaft sollte hier auf dem Mängelmelder es mal versuchen aus meiner Sicht, denn sie kennen die kritischen Stellen am besten.
    Der nächste Starkregen kommt bestimmt und bleiben wir hoffnungsvoll, dass das Glück auf der Seite der Betroffenen ist.
    Es gibt noch viel zu TUN!

    Die geplante Großversiegelung „Josefstadt“ wird uns mit diesem Thema ebenfalls sehr beschäftigen. Die Flächenversiegelung am Lachgraben Quartier könnte besonders für Bereiche von Praunheim Konsequenzen haben. Bevor der Steinbach den Praunheimer Weg unterirdisch durchfließt, passiert er eine Rechenanlage im Bereich westlich der Hausnummer 169. Das gesamte Oberflächenwasser vom Großteil des Lachgraben-Quartieres würde an dieser Stelle zusammenfließen, da es aufgrund der Versiegelung nicht mehr vorher auf den Feldern und Wiesen versickern kann, wie es aktuell der Fall ist. Bereits heute ohne Flächenversiegelung ist es im Falle von Starkregens ein Überschwemmungs-
    Risikogebiet. Quelle Timm Wetzel „Neuer Stadtteil der Quartiere“.

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