Sehr geehrte Landwirte , Bewohner des frankfurter Umlands, besorgte Frankfurter Mitbürger,

wir sind eine Bürgerinitiative von Landwirten, Grundbesitzern und Bürgern. Wir stellen die Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme – kurz SEM – im Frankfurter Norden in Frage.

Dort sollen bis zu 550 ha wertvolles Ackerland (Bodenwert 80 von 100) für einen neuen Frankfurter Stadtteil in Anspruch genommen werden.

Durch die geplante SEM und die großzügige Ausweisung von Gewerbeflächen wird nach unserer Auffassung nur die LANDFLUCHT gefördert. Erst geht das Wasser, dann die Betriebe,  dann die Menschen.

Für eine eine maßvolle Stadtentwicklung sollte gelten:

  • Innen vor Außen, durch die Aufstockung z.B.bestehender Gebäude und die Umwandlung von nichtgenutzten Büro- und Gewerbeinmobilien
  • Flächenverbrauch stoppen durch Recyling von Brachflächen in der Stadt und im Umland
  • Aufwertung des ländlichen Raumes durch z. B. schnelles Internet, bessere Anbindung an den ÖPNV

Eine intelligente Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung ist heute mehr denn je gefragt – Müssen im digitalen Zeitalter alle Arbeitsplätze konzentriert in der Metropole angesiedelt werden oder kann nicht durch veränderte Rahmenbedingungen die “Arbeit” dorthin verlagert werden, wo die Menschen wohnen!?
Das entlastet die Verkehrswege, den Landverbrauch und wirkt gegen die Landflucht.

Die Absichtserklärungen der Bundesregierung zum Klima- und Bodenschutz werden auf der kommunalen Ebene ausgehebelt. Die Umweltverbände werden angehört, aber nur um sich dann regelmäßig über deren Einwände hinwegzusetzen. Die Bürgerbeteiligung dient lediglich dazu, die Verantwortung von den Entscheidungsträgern auf die Beteiligten zu delegieren. Die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse, im Grundgesetz verankert, verkommt zu einer Farce.

Können wir uns noch im Hinblick auf den Klimawandel die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen noch leisten?

Wir sagen nein. Brot statt Beton. Wir hoffen auf Eure Unterstützung.

Ihr Karl-Josef Rühl

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4 Kommentare
  1. Kai sagte:

    Die Initiative ist ohne Frage unterstützenswert. Doch es ist unwahrscheinlich, daß sie von Erfolg gekrönt sein wird. Die folgende kurze Erläuterung soll nur ein kleiner Denkanstoß für ALLE sein, ohne dabei zu tief ins Detail zu gehen: Wenn unser Volk so vorausschauend Auto fahren würde, wie es vorausschauend über die politischen Themen nachdenkt, dann würde es an jeder Kreuzung scheppern. Wir machen Hochrechnungen über die Entwicklung der Märkte und irgendwelcher Trends. Aber habt Ihr schon mal hochgerechnet wo Eure Kinder in 30 oder 50 Jahren stehen werden?

    Kommentar wurde gekürzt

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  2. Richard Diener sagte:

    Auch bei uns in München hat die Stadtverwaltung beschlossen im Münchner Osten 600 ha und im Norden 900 ha wertvolle, seit Jahrhunderten bestehende landwirtschaftliche Flächen mit 7 stöckigen Betonsilos zuzubauen.
    Im Stadtgebiet gibt’s noch echte Bauernhöfe, denen soll die Lebensgrundlagen entzogen werden.
    Interessant dabei ist, dass dieser Wahnsinn unter einer rot- grünen Stadtratsmehrheit beschlossen wurde und den Grünen dabei der Erhalt der Natur und der bäuerlichen Strukturen völlig gleichgültig ist.
    Meine Meinung ist, je mehr gebaut wird, desto mehr Menschen ziehen in die Städte.

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  3. Karlheinz Grabmann sagte:

    Diese Initiative verdient meinen großen Respekt. Hier setzt man sich nicht nur für sein eigenes Land ein, sondern auch für die Gesellschaft. Ich möchte die Naherholung, die Lebensqualität und die regionalen Lebensmittel nicht missen. Beton macht krank!

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  4. Heinz Rühl sagte:

    Die Erkenntnisse aus der öffentlichen Sitzung des Oberurseler Bauausschusses, zu der der Frankfurter Stadtplaner Mike Josef geladen war, sind eindeutig negativ. Die Stadt Frankfurt will nicht mehr über das Ob, sondern nur noch über das Wie verhandeln. Die mannigfaltigen Probleme und enormen Kosten für die Erschließung des Gebietes westlich der A5 werden heruntergespielt. Am Ende ist dann ein Desaster nicht auszuschließen, bei dem die geplanten Kosten weit überschritten werden. Über die Anzahl der Geschossflächen wurde keine Auskunft gegeben, obwohl am Ende Bürgermeister Brum anmerkte, das bei 60 Wohneinheiten pro Hektar bebauter Fläche, doch auch 7-stöckige Wohnhäuser benötigt würden.

    Auf die vom B.U.ND. vorgetragenen Argumente ging man nicht ein, da diese ja keine Frage beinhalteten! Wieso nicht? Die Stadt Frankfurt will Wachstum vor allen auf ihrem Gebiet, die Region ist denen egal. Eine bessere Anbindung der umliegenden Städte könnte den durch Zuzug bedingten Wohnraumbedarf in Frankfurt erheblich reduzieren, aber das ist ja nicht im Interesse der Stadt Frankfurt und deren übereifrigen obersten Stadtplaners. Dieser recht junge und zielstrebige Herr, interessiert sich auch nicht für Vereinbarungen aus den siebziger Jahren, da diese vor seiner Geburt zwischen der Stadt Frankfurt und Oberursel-Weißkirchen getroffen wurden. Frei nach dem Gusto, was interessiert uns unser Geschwätz von gestern…
    Keine Rolle spielte unser Anliegen, den für die stadtnahe Versorgung überaus wertvollen Boden und die damit verbundenen Existenzen der Landwirte zu erhalten. Wir müssen uns dafür einsetzen, dass die von der Landesregierung geplante höhere der Betroffenen Flächen auch von Frankfurt und dem Umlandverband anerkannt wird.

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