Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,
heute möchten wir Euch einen Beitrag von Ingrid Hagenbruch, Vorsitzende des Bündnis für Bodenschutz übermitteln. Leider existiert das Problem mit der Flächenversuegelung nicht nur hier in Frankfurt und Umgebung sondern Bundesweit!
Die Regionalpläne legen den Grundstein für den Bodenverbrauch in Deutschland. In den Regionalverbänden, die hierüber beschließen, sitzen u.a. Bürgermeister, Landräte und andere Kommunalpolitiker. Auf dieser Grundlage stellen Städte und Gemeinden ihre Flächennutzungs- und Bebauungspläne auf. Durch neue Siedlungs-, Verkehrs-und Gewerbefläche geht immer mehr Boden für die Ernährung unzähliger Generationen unwiederbringlich verloren. Das Bundesbündnis Bodenschutz hat sich dem Schutz des Bodens verschrieben und macht auf die Misere „Regionalplanung ohne Einschränkungen“ aufmerksam.
„Was im politischen Sprachgebrauch eher abstrakt als ‚Flächenverbrauch‘ bezeichnet wird, ist in Wahrheit die Bebauung und Zerstörung der Böden, die uns ernähren. Anlässlich der Überarbeitung zahlreicher Regionalpläne in Deutschland muss dieses Thema auf den Tisch und zwar im Wahljahr“ erklärt Ingrid Hagenbruch, Vorsitzende des BundesbündnisBodenschutz.
Viele Bürger*innen haben noch nie von einem Regionalplan gehört, geschweige denn sich dafür interessiert und wissen nicht, dass sie Eingaben dazu machen können. Interesse für die Politik wecken in erster Linie Wahlen: Bundestags-, Landtags– und Kommunalwahlen. Das Thema Regionalplan erregt kaum Aufmerksamkeit. Die Regionalverbände bzw.Bezirksregierungen als zuständige Behörden für die Regionalplanung, klingeln nicht an der Haustür, um auf Flächenplanung in der Umgebung hinzuweisen. Sie planen ja nur, umgesetzt wird es dann von den Städten und Gemeinden. Die Absichten der regionalen Gremien werden meist erst dann deutlich, wenn die Bürger von Bebauungsplänen aus der Presse erfahren. Dann ist oft alles bereits „in Sack und Tüten“.
Bundes- und Landesregierungen sorgen zwar für die allgemeine Ausrichtung, doch wie diesvor Ort umgesetzt wird, beschließen fast immer die kommunalen Gremien. Und hier versucht die Lokalpolitik oftmals den Status Quo, „Weiter so wie bisher“ so lange wie möglich zu erhalten. Weiterhin werden neue Siedlungsflächen auf bisherigen Vorrangflächen für Landwirtschaft im Regionalplan ausgewiesen. Trotz Leerständen und leeren Innenstädten wird auf der grünen Wiese gebaut, als gäbe es keine Grenzen – zu Lasten von Umwelt und Klima. Die CO2-Emissionen durch die Bauaktivitäten sind enorm.
Dass Deutschland Netto-Importeur von Lebensmitteln mit einer „tiefroten“ Bilanz ist, wie das Bayerische Landwirtschaftliche Wochenblatt berichtet, ist dabei nur ein lästiger, kleiner Neben-Fakt. Doch gute und regional produzierte Lebensmittel werden nicht nur in Deutschland immer gefragter. Die Politik scheint es jedoch wenig zu kümmern, wo unser Essen herkommt.
Deutschland verliert stetig Anbauflächen. Identitätsstiftende Kulturlandschaften,Ernährungsgrundlagen und Artenvielfalt schwinden. Tag für Tag verbraucht man hierzulandeca. 56 Hektar Boden, obwohl die Bodenfläche nicht vermehrbar ist und sie aufgrund des ansteigenden Meeresspiegels sogar ohne Bebauung schrumpft. 1,35 Millionen Hektar landwirtschaftliche Fläche haben wir in den letzten 20 Jahren verloren. Dennoch, man möchte weiter in Beton-Gold, Industriegebiete und Umgehungsstraßen investieren. Die Regionalpläne geben es her.
Das Ökosystem Boden ist aber im Verbund mit Wasser und Luft unsere überlebens-wichtigste Ressource. Kein Wasser, kein Boden, kein menschliches Leben. Sie zu vergeuden und für sekundäre „Bedürfnisse“ unter Beton zu begraben ist eine Gedankenlosigkeit, die unsere Kinder und Enkel bitter zu spüren bekommen werden, spätestens, wenn andere Teile der Welt ihren ebenfalls weniger werdenden Böden Priorität für die eigene Versorgung geben.
[1] https://www.wochenblatt-dlv.de/maerkte/lebensmittel-deutschland-nettoimporteur-563055
Ansprechpartner
Ingrid Hagenbruch, Vorsitzende
Frank Möller, Presse
Büro: Olbrichtstr.20, 69469 Weinheim
Tel.: 06201/ 25 80 90
www.bundesbuendnis-bodenschutz.de
info@bundesbuendnis-bodenschutz.de
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Viele Menschen glauben aktuell, dass Umwelt/Klimaschutz das wichtigste Thema ist. Vor allem jetzt vor der Bundestagswahl. Unser Boden ist die Grundlage für LEBEN. Im Moment dreht man ordentlich am politischen Rad um uns die sogenannte Gemeinwohlorientierte Bodenpolitik näher zu bringen. SPD,GRÜNE und LINKE (oftmals mit hohen Beamtengehältern ausgestattet) wollen ein sozialdemokratische-linkes Besteuerungs- und ‚Umverteilungsprogramm durchsetzen. Seine Umsetzung würde nicht nur Wohlhabende treffen, sondern auch die Besitzer von kleinen Eigenheimen in Großstädten. Was kosten uns das Erreichen dieser Ziele und wie wirken sich diese auf den Lebensstandard des Einzelnen und der Gesellschaft aus. Nicht wenige Bürger*innen fragen sich, ob die wachsende Zahl von Vorschriften, Verboten und Restriktionen nicht wichtige Errungenschaften wie unsere Freiheitsrechte und den Schutz des Eigentums (vor allem Boden) aushöhlen. Gerade Bürger*innen mit niedrigen Einkommen merken immer stärker, wie hoch der Preis ist, den auch sie für einen radikalen Wandel Co2-Abgabe zu zahlen haben, heimische Heizung, verteuerte Urlaubsflüge, öffentlicher Verkehr und den immer weiter steigenden Benzinpreis. Die Preise von Produkten, Lebensmittel steigen stark an (Zulieferer). Weitere Besteuerungsvorstellungen z.B. Grundsteuer, Vermögenssteuer kommen hinzu. Neubaugebiete sucht man sich auf der grünen Wiese. Dabei haben wir über 2 Millionen leere Wohnungen in Deutschland und in jeder Stadt riesige Leerstände. Auch durch Homeoffice entstehen weitere Leerstände die für den Wohnungsbau genutzt werden können. Banken in Frankfurt prüfen schon diese Möglichkeit mit ihren Mitarbeitern. Auch die vielen Flächen bei den Supermärkten können mit Überbauungen genutzt werden. Selbst der Ausbau von Dachwohnungen hat noch großes Potential.
Die Forderung von uns Bürger*innen sollte eine NULL-VERSIEGELUNG sein. Unser BODEN muss geschützt werden für immer!
Eine bezahlbare Wohnung durch Neubau ist aufgrund der viel zu hohen Kosten überhaupt nicht möglich.
Eine Anmerkung zu Experten im Wohnungsbau oder bei der Stadtplanung. Es ist auffällig, dass viele der SPD sehr nahe stehen (die meisten Städte in Deutschland werden von der SPD regiert!) und die Berater das liefern (Studien) was von Ihnen gefordert wird. Man kann Sie sowie auch die IHK durchaus zur LOBBY zählen. Die Lobby verstärkt die Forderungen (Immobilienbranche) für Neubaugebiete auf der grünen Wiese, da diese preiswerter zu haben sind, als verseuchte Böden in der Stadt.
Bei der Bundestagswahl steht viel auf dem Spiel „schützen wir unseren Boden“
CO2 wird auch als Klima- Lüge bezeichnet. https://www.openpetition.de/pdf/blog/fuer-demokratie-und-rechtsstaat-fuer-faire-medien-fuer-die-rodung-des-hambacher-forstes_leserbrief-von-dr-arthur-chudy_1540292804.pdf Vielleicht hilft Ihnen diese Ausarbeitung für ihr CA2 Wissen. An der A5 darf nicht gebaut werden, wann setzen auch Sie sich aktiv dafür ein?